Reiches Erbe und hohe Standesansprüche: Die Ortenburger Grafen in Kärnten und Bayern

Sind sie verwandt oder nicht? Mit dieser Frage beschäftigten sich bereits die Kaiser im 15. Jahrhundert. Um die vermeintlichen niederbayerischen Ansprüche zu verdeutlichen, übernahm die örtliche Grafschaft in Folge den Namen jener in Kärnten. Basierend auf genealogischen Forschungen ließ Graf Joachim einen neuen Stammbaum mit gefälschtem Zweig erstellen. Vor allem durch dessen weite Verbreitung im 17. Jahrhundert sollte die Lüge bis heute erfolgreich zur geglaubten Wahrheit werden.

Danksagung: Wir bedanken uns für die Bereitstellung und Verwendungserlaubnis des Fotos der Ruine Ortenburg bei Barbara Weitlaner sowie der Bilder aus der Sixtuskapelle bei Ingomar Reimer.

Bildquellen:

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Literaturquellen:

  • Friedrich Hausmann, Archiv der Grafen zu Ortenburg. Urkunden der Familie und Grafschaft Ortenburg (in Tambach und München). Band 1: 1142–1400 (Bayerische Archivinventare 42), Neustadt an der Aisch 1984, S. XIII f.
  • Friedrich Hausmann, Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien. Ein genealogischer Überblick, in: Ostbairische Grenzmarken 36, Passau 1994, S. 9–62, hier S. 20 f.
  • Friedrich Hausmann, Genealogische Grundfragen an Hand der Genealogie der Spanheimer und ihrer Nachkommen im Mannesstamm, in: Genealogisches Jahrbuch 33/34, Neustadt an der Aisch 1993/94, S. 5–14, hier S. 10–13.
  • Friedrich Hausmann, Ein bisher unbekanntes Werk des Michael Gothard Christalnick zur Geschichte Kärntens und der Grafen von Ortenburg, in: Carinthia I 179, Kärnten 1989, S. 187–274, hier S. 187.
  • Johann Ferdinand Huschberg, Geschichte des herzoglichen und gräflichen Gesammt-Hauses Ortenburg aus den Quellen bearbeitet, Sulzbach 1828, S. 316 f.
  • Markus Lorenz, Graf Etzel von Ortenburg (1378-1446). Paris – Ortenburg – Grafenau: Stationen eines Ritterlebens im Spätmittelalter, Vortragsmanuskript vom 11. Juli 2017, S. 26.
  • Stefan Wild, Neue Erkenntnisse zu den Ortenburger Werken des Kupferstechers Michael Wening, in: Ortenburg. Reichsgrafschaft und 450 Jahre Reformation. 1563 – 2013, Passau, Ortenburg 2013, S. 247–253, hier S. 247–249.
  • BayHStA Ortenburg-Archiv Akte Nr. 864, Wiederabdruck der von Michael Wening gestochenen Platten mit Ortenburgischen Stammbaum (1679) durch Johann Schmidt, Kunst- und Kupferdrucker in Nürnberg 1683.
  • BayHStA Ortenburg-Archiv Bände BO234 Kammerrechnungen 1696/97 fol. 44 Nr. 59 Bestellung von „1175 Exemplaren deß Orttenburger Stammbaums“ für 13 fl. durch Graf Georg Philipp.