Von ungarischem Donauknie bis Rheingau und Schwaben: Die Ochsenstraße

Alle Wege führen nach Rom, viele wichtige Handelswege aber auch über Ortenburg. Einer der bekanntesten davon ist die Ochsenstraße. Diese diente einst über mehrere Jahrhunderte lang der Fleischversorgung Süddeutschlands. Auf der Route von den ungarischen Tiefebenen über Wien hinweg zu uns herauf bis in Städte wie Augsburg, Nürnberg oder Frankfurt passierten jährlich tausende ungarische Grauochsen auch Ortenburg. Die Rinder haben im gesamten Raum um unser Gemeindegebiet bis heute ihre Spuren hinterlassen, auch wenn diese leider inzwischen verblassen. Dennoch haben sowohl die Grafen als auch die Bürgerinnen und Bürger der Grafschaft deutlich von diesem Handel profitiert.

Kleiner Hinweis unsererseits: Wir waren nicht exakt auf der alten Mautbrücke, von dieser hat man leider nicht den Ausblick. Stattdessen standen wir auf der neueren Brücke davor, die über den Flutkanal hinweg führt.

Wir bedanken uns zudem herzlich für den Hinweis auf die Funde der Rinderschuhe und Hufeisen in Feldern um Söldenau.

Auf unserem YouTube-Kanal findet Ihr unser Video in voller Länge. Wir wünschen Euch viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Zuhören und Anschauen.

Quellen:

  • Stefan Wild, Die Entwicklung des Marktes Ortenburg. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte im unteren Wolfachtal, in: Passauer Jahrbuch 61, Passau 2019, S. 43–63, hier S. 58–60.
  • Stefan Wild, Ortsansichten der Grafschaft Ortenburg und benachbarter Hofmarken im 16. Jahrhundert, in Passauer Jahrbuch 62, Passau 2020, S. 153–170, hier S. 169 f.
  • Hans Herbert, Stephan Maidl, Ein Ochsenweg von Schärding nach Niederpöring – die Maut in Niederpöring, in: Deggendorfer Geschichtsblätter 29, Deggendorf 2007, S. 47–66, hier S. 48, 50, 54–57.
  • Josef Heindl, Die Schweiger. Spuren ungarischer Grauochsen in unserer Heimat, Plattling 2014, S. 14–18, 19–21, 129.
  • Hans-Heinrich Vangerow, Die Fleischversorgung Süddeutschlands im Licht der Linzer Mautrechnung von 1627 sowie anderer Archivquellen aus dem 16. Jahrhundert, in: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 29, Linz 1986, S. 71–111, hier S. 75–77, 81–83.
  • Hans-Heinrich Vangerow, Die ungarischen Ochsenherden als Basis der süddeutschen Fleischversorgung, in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, Gesellschaft für Landeskunde 151, Linz 2006, S. 89–128, hier S. 91 – 93, 97 f., 105 – 108.
  • Hans-Heinrich Vangerow, Die ungarischen Ochsenherden als Basis der süddeutschen Fleischversorgung, in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, Gesellschaft für Landeskunde 153, Linz 2008, S. 69–79, hier S. 69 f., 73.
  • Hans-Heinrich Vangerow, Die ungarischen Ochsenherden als Basis der süddeutschen Fleischversorgung, in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, Gesellschaft für Landeskunde 159, Linz 2014 S. 277–286, hier S. 283 f.
  • Gudrun Malcher, Die Oxen-Connection, Die internationale Vermarktung von Ochsen – ein unbekannter Wirtschaftszweig in Regensburg vom Mittelalter bis in die Neuzeit, Regensburg 2016, S. 19, 71, 76, 80 f., 87, 111 f., 115, 120 f.
  • Gurdun Malcher, Der internationale Ochsenhandel der Reichsstadt Regensburg vom Mittelalter bis in die Neuzeit, in: Verhandlungen des historischen Vereins der Oberpfalz und Regensburg 156, Regensburg 2016, S. 125–155, hier S. 125 – 127, 130, 138, 143 f., 149, 153 f.
  • Joseph Pamler Historische Darstellung der Entstehung der früheren Herrschaft und jetzigen Pfarrei Rainting und der hierzu gehoerigen Ortschaften, Rainding 1810-12, S. 149.
  • Matthias Dirnberger, Ortsgeschichte, in: Festschrift 100-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe und Bändersegnung, Tiefenbach 2005, S. 83–91, hier S. 88.
  • Thomas Horst, Die älteren Manuskriptkarten Altbayerns. Eine Kartographische Studie zum Augenscheinplan unter Besonderer Berücksichtigung der Kultur- und Klimageschichte (= Schriftenreihe zur Bayerischen Landesgeschichte 161), München 2009, S. 64, 282 Nr. 72, S. 463 f. Nr. 72.
  • BayHStA Plansammlung 5481, Die Grafschaft Ortenburg (Joachim Österl, Maler zu Rosenheim 1564).
  • http://www.oxenweg.net/