Graf Friedrich Casimir: Ortenburgs Reichsgraf mit zwei besonderen männlichen Paten

Rein auf den Stammbaum des Hauses Ortenburg blickend, scheint der Name von Graf Friedrich Casimir ungewöhnlich zu sein. ‚Friedrich‘ findet sich zwar schon vorher, doch ‚Casimir‘ sollte bis zum Grafschaftsende ein Unikum bleiben. Beleuchten wir jedoch das Umfeld, in welches seine Familie zu jener Zeit eingebettet war, offenbaren sich ungeahnte Zusammenhänge. Mitunter, dass der damals noch minderjährige Kurfürst Friedrich IV. sowie der Administrator der Kurpfalz, Pfalzgraf Johann Casimir, zu seinen Taufpaten zählten.

Nachtrag: Forschung lebt von neuen Erkenntnissen. So auch hier. Einen Tag vor Veröffentlichung des Videos hat sich herausgestellt, dass Graf Joachim nicht die Kinder von Kurfürst Friedrich IV., sondern die Zwillinge von Friedrich von Pfalz-Zweibrücken-Vohenstrauß-Parkstein und seiner Gattin Katharina Sophia von Liegnitz stellvertretend für seinen Dienstgeber Pfalzgraf Johann Casimir in Weiden aus der Taufe hob.

Danksagung: Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Grafengemälde und deren Verwendungserlaubnis bei der Gräflich Ortenburg’schen Verwaltung sowie bei Fotograf Ingomar Reimer.

Bildquellen:

Auf unserem YouTube-Kanal findet Ihr unser Video in voller Länge. Wir wünschen Euch viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Zuhören und Anschauen.

Literaturquellen:

  • BayHStA Grafschaft Ortenburg Urkunde 2437.
  • BayHStA Ortenburg-Archiv Akten 65, 66, 504, 577, 712.
  • BayHStA Ortenburg-Archiv Bände O96 p. 72, 103a, 121, 407.
  • BayHStA Ortenburg Archiv Urkunde 1544/1.
  • BayStA Amberg, Fürstentum Obere Pfalz, Kloster Kastl Amtsbücher und Akten 37 p. 79.
  • BayStA Amberg, Fürstentum Obere Pfalz, Kloster Kastl Amtsbücher und Akten 37 p. 152.
  • Hessiches Staatsarchiv Marburg Bestand Urkunden 58 Nr. 383.
  • Volker Press, Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559–1619 (Kieler Historische Studien 7), Stuttgart 1970, S. 164, 278.
  • Josef Dollacker, Die Dollacker-Chronik. Teil I: Die Geschichte der Stadt Amberg und ihres Umlandes von der Erstnennung bis zum Spanischen Erbfolgekrieg (Der Eisengau 27), Amberg 2007, S. 58.
  • Martha Schad, Die Frauen des Hauses Fugger von der Lilie (15.–17. Jahrhundert). Augsburg – Ortenburg – Trient (Schwäbische Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte, Reihe 4, Band 22 / Studien zur Fuggergeschichte 31), Tübingen 1989, S. 87, 126 Anm. 563.
  • Karl M. Maier, Simon Edlmayr, Heimführung des Grafen Joachim von Ortenburg auf sein Schloss Mattighofen und Hochzeitsempfang, in: Das Bundwerk 34 (2019), S. 165–183, hier S. 177.